Neuer Ausfuhrrekord bei deutschem Käse
Mit einer Ausfuhr von knapp 1,12 Mio. Tonnen Käse wird das Vorjahresergebnis 2011 um rund 6 Prozent übertroffen. Das Russlandgeschäft hat sich im vergangenen Jahr wieder gut erholt gezeigt und die Käseexportmengen von 75.000 Tonnen kommen dicht an das Rekordergebnis aus 2010 heran.„Mit der Außenhandelsbilanz 2012 beim Export von Milchprodukten kann die deutsche Milchindustrie recht zufrieden sein“, teilt die Geschäftsführerin der Export-Union für Milchprodukte Karin Monke in Berlin mit. „Das ist gerade auch unter dem Aspekt der zahlreichen Sperrungen deutscher Betriebe im Jahr 2012 ein sehr erfreuliches Ergebnis“, ergänzt Monke.
Die neuerlichen Sperren von deutschen Betrieben im Russlandexport bedürfen in den nächsten Monaten jedoch verstärkter Anstrengungen der Bundesbehörden, aber auch der Molkereien, um das Gesprächsklima mit der russischen Seite zu verbessern. Denn die fehlenden Exporte nach Russland werden eine entsprechende Menge Milch in Deutschland freisetzen, die auf den hiesigen Markt und die Preise drücken könnten. „Die Exportzahlen belegen jedoch, dass die deutsche Milchindustrie im vergangen Jahr verstärkt an neuen Absatzwegen gearbeitet hat. Neue Strukturen brauchen aber auch Zeit, um zu wachsen", fügt Karin Monke an.
Doch auch andere Drittländer haben wachsendes Interesse an deutschem Käse. Dazu zählen Länder wie Japan und Südkorea im asiatischen Raum. In Nordafrika ist besonders Libyen ein hoffnungsvoller Markt und auch in Südamerika gibt es wie in Venezuela und Brasilien eine zunehmende Nachfrage nach deutschem Käse - allerdings noch in relativ kleinen Mengen im Vergleich zum Russlandexport 2012. Die Ausfuhren von Käse innerhalb der EU Im Bereich Käse überstiegen die Ausfuhren des Vorjahres um +4,8 Prozent.
„Der Export von Magermilchpulver in Drittländer gewinnt für die deutschen Molkereien weiter an Bedeutung", sagt der Geschäftsführer der Export-Union für Milchprodukte Dr. Björn Börgermann weiter. Denn während die Exporte in Drittländer um 4 Prozent zulegen konnten, sind sie in die EU-Nachbarländer um 11 Prozent zurückgegangen. Vor allem für die Destinationen Vereinigten Arabischen Emirate, Pakistan, Vietnam und China ist ein Wachstum der Exportmengen bei Milchpulver zu verzeichnen. Von den 107.000 Tonnen Magermilchpulver, die in Drittländer versendet wurden, gingen jetzt schon 70.000 Tonnen nach Asien. Das waren 24 Prozent mehr als 2011, erläutert Börgermann.
Ein ebenfalls starkes Plus (+55 Prozent) konnte der Absatz von abgepackter Milch in Drittländer verzeichnen. Börgermann ergänzt hierzu: „Diese Entwicklung bestätigt, dass im Drittland neue Absatzmöglichkeiten liegen, die deutsche Exporteure zunehmend erfolgreich nutzen“.
Die Deutsche Milchindustrie hat nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2012 einen Umsatz von 22,9 Mrd. erwirtschaftet. 5,8 Mrd. entfallen davon auf den Auslandsumsatz, was einer Exportquote von 25,3 Prozent entspricht. Fast 1,5 Mrd. des Gesamtumsatzes werden inzwischen außerhalb der Eurozone erwirtschaftet.